Schröpfen hilft US-Olympia-Star Phelps – und Essenern
Rio de Janeiro/Essen. Schröpfen: Was für einen erfolgreichen US-Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Rio gut ist, wird auch in Essen gegen Schmerzen eingesetzt. US-Schwimmstar Michael Phelps hat in Rio de Janeiro seine 21. Olympia-Goldmedaille geholt. Rekord. Trotzdem wurde er mitleidig beobachtet: Rücken, Brust und Oberschenkel waren mit Blutergüssen übersät. Dr. Thomas Rampp, Oberarzt der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin im Knappschafts-Krankenhaus in Essen-Steele, gibt Entwarnung.
Herr Dr. Rampp, sind die Sorgen der Zuschauer begründet?
Nein, Herr Phelps ist damit zwar in aller Munde, auch wenn es keine Knutschflecken sind. Es sind kleine Blutergüsse oder Hämatome. Die kommen vom Schröpfen. Er hat es vielleicht etwas übertrieben. Schröpfen ist nicht neu… Richtig. Inder, Chinesen, Ägypter, Griechen, Perser, alle haben es schon als Therapieform genutzt.
Gegen welche Beschwerden hilft das Schröpfen genau?
Vor allem gegen Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, und Kniegelenkschmerzen. Michael Phelps könnte eine Schwimmschulter haben. Bei der treten Schmerzen bei muskulären Dysbalancen auf, wenn bei Schwimmern Muskeln mehr genutzt und andere verkürzt werden.
Wie funktioniert Schröpfen?
Es gibt vier Methoden. Trockenes und blutiges Schröpfen, Schröpfkopfmassage und pulsierendes Schröpfen. Wir setzen Schröpfgläser mit einer Pumpe auf die Haut. Es entsteht Unterdruck. Die Muskulatur kann entspannen, der Stoffwechsel wird schneller, die Durchblutung gesteigert. Es ist spürbar, aber nicht schmerzhaft. Die Blutergüsse sind nach einigen Tagen weg.
Spüren Sie erhöhte Nachfrage?
Das auf jeden Fall. Patienten mit Beschwerden hören per Mundpropaganda von Patienten, die wir therapiert haben. Die gesetzlichen Kassen bezahlen die Behandlung nicht, bei den Privaten gibt es einen entsprechenden Posten. Wir haben viele Patienten mit chronischen Schmerzen, die wegen der Nebenwirkungen nicht mehr ständig Schmerzmedikamente nehmen wollen. Das Schröpfen ist praktisch frei von Nebenwirkungen.